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Das STELLA-Theater zeigt sich am heutigen Abend von einer etwas schaurigen Seite, die man auch als Teil der Kulturszene nicht unbeleuchtet lassen möchte.

Selbst mit Sorgen stürmischer Zeiten konfrontiert, blieb unsere Namensgeberin Stella KADMON- stets in ihren Bemühungen bestrebt, politisch kritische Blicke auf ihr Umfeld zu richten. Obgleich sie in zunehmend gefährlicher werdenden Zeiten ihr Leben ungern, wie viele doch nicht alle ihrer Mitstreiter auf den Brettern die die Welt bedeuten noch rechtzeitig aus Wien in Sicherheit bringen konnte, nahm die Weltgeschichte wie allgemein bekannt ihren tragischen Verlauf.

Das von ihr gegründete, politische Kabarett "Der liebe Augustin", in dessen Mauern wir uns heute wieder- um den Applaus des Publikums bemühen dürfen, wurde eines der zahlreichen "Opfer jener dunklen Zeit", das nach Kriegsende mangels ihrer Freunde und Bühnenpartner nicht mehr "reanimiert" werden konnte.

Unter der Adresse Berggasse 41 war schon zur Zeit der Monarchie das Hauptquartier der Wiener Kriminalpolizei verortet und ist es bis heute.
Unser heutiger Gast im STELLA-Theater, Dr.Ernst GEIGER, hat dort 25 Jahre verbracht, unter anderem als Leiter der Mordkommission.
In seinem Buch geht er anhand von Archivrecherchen der Frage nach, wie sich Kriminalbeamte in politisch schwierigen Zeiten verhielten, welche Herausforderungen sie meistern und welche Entscheidungen sie treffen mussten.
Vor allem will er klären, ob sich der Mythos der „sauberen“ Kripo als Gegenüber der verbrecherischen Gestapo- heute noch aufrecht erhalten lässt.

Gewiss ein Abend, den man nicht so schnell vergessen wird. Vor allem, wenn man die Thematik reflektierend, die Bilder des Künstlers Manfred BOCKELMANN im Foyer auf sich wirken lässt. Sind wir "mit sauberen Händen" aus der Sache heraus?
Oder muß man sich fragen: "Wie hätte ich gehandelt?" Eine Frage, die man sich anbetracht der aktuellen Ereignisse unserer Tage- konsequent selbst stellen muß, um bestehen zu können.
 

So ist das Eingangstor der Berggasse 41 stete Mahnung "sauber zu bleiben".

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Veranstalter: Theater im Cafe Prückel OG